Sympathikus- Parasympathikus

 

 

Die vom Sympathikus gesteuerte Stressreaktion stellt eine

wertfreie, lebenserhaltende physiologische Reaktion des autonomen (nicht beeinflussbaren) Nervensystems dar:

durch die Ausschüttung von Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol werden wir in Sekundenbruchteilen auf

  • Flucht,
  • Angriff oder
  • Starre   

( Flight-Fight-Hide) vorbereitet, indem in der Skelettmuskulatur der Sauerstoff und Nährstoffe im Blut und Gewebe erhöht werden.

Der Blutdruck wird gesteigert durch Erhöhung der Schlagfrequenz und durch Verengung der Gefäße.

Die Atmung wird verstärkt.

Die Energiebereitstellung geschieht durch die Freisetzung von Fettsäuren aus dem Fettgewebe und von Glukose aus den Glykogenvorräten.

Im Gegenzug müssen die Ruheorgane gehemmt werden: die Darmmuskulatur wird entspannt, die Verdauung gehemmt, die Thymusdrüse, die Milz und die Lymphknoten vermindern die Antikörperproduktion. Entzündungen im Gewebe werden gehemmt, was die Ausbreitung der Erreger begünstigt, falls dies länger anhält.

 

Die Körperkerntemperatur wird erhöht und gleichzeitig die Schweißproduktion angekurbelt, um einer Überhitzung entgegen zu wirken.

Die Pupillen werden erweitert, da dies das Sichtfeld um ca. 10% erweitert und Feinde bzw. Fluchtmöglichkeiten besser wahrgenommen werden können.

Die Niere hält das Wasser zurück, die Speicheldrüsen (trockener Mund) und die Geschlechtsorgane werden gehemmt.

Der gesamte Metabolismus und die gesamte Physiologie verfolgt nur das eine Ziel:

die akut lebensbedrohende Situation so schnell und so erfolgreich als möglich zu beenden.

Wenn die o.a. physiologischen Mechanismen lange Zeit anhalten, führt dies zu massiven Regulationsstörungen, welche wiederum zu Funktionsstörungen und auf lange Sicht zu Strukturstörungen führen.

Erst durch die Umschaltung auf den  Parasympathikus-Modus

wird das Immunsystem sowie die Heilungsmechanismen wieder anschalten.

 

Übrigens:

Durch den Sauerstoffmangel und die Übersäuerung der Zelle kommt es zu Zell- und Gewebeschäden bis hin zu Krebs. Otto Warburg 1911 und Max Planck 1936 haben Nobelpreise dafür erhalten, dass sie zeigen konnten, dass die Krebszelle in basischer und sauerstoffreicher Umgebung nicht überleben kann.